ZK024 – Manche mögen’s warm: Die Körpertemperatur

Array
avatar
Anna Müllner
avatar
@moepern

Eigentlich sollten die apokalyptischen Reiter das Intro zu dieser Folge singen, aber sie brachten gerade Licht an einen Ort, an dem die Sonne nicht scheint. Oder so ähnlich. Trotzdem haben wir keine Kosten und Mühen gescheut, um bei dieser Folge nicht ins Schwitzen zu geraten. Denn es geht auf den Sommer zu und da ist Wärme definitiv ein Thema. Nach dem etwas trockenen Anfang hat Claudia erstmal eine Froschfrage eingeschmuggelt. (Keine Sorge, das ist mit dem internationalen Artenschutzabkommen vereinbar.)

Danach haben wir über Wärme im Allgemeinen und Körpertemperatur im speziellen gesprochen. Zunächst wie die Körpertemperatur bei gleichwarmen Tieren zustande kommt und wie sie Aufrechterhalten wird, z.B. durch Frösteln. Besonders im Zusammenhang mit Fieber werden Temperaturoptima von Proteinen und Schutzmaßnahmen des Körpers bei erhöhter Temperatur interessant, denn dann greift der Körper u.a. auf molekulare Gouvernanten zurück. Außerdem erfahrt ihr, welche Rolle Pfeilschwanzkrebse bzw ihr blaues Blut (soweit wir wissen sind sie allerdings nicht adelig) dabei spielen.

Zum Schluss sprechen wir noch kurz über wechselwarme Tiere und wie sie die Sache mit der Körpertemperatur angehen. Und vielleicht wollt ihr dann lieber auf Abstand zu uns gehen.

ZK020 – Grusel-Biologie

Array
avatar
Anna Müllner
avatar
@moepern

Menschen mit Porphyrie wurden eventuell im Mittelalter als Vampire identifiziert. Sie sind lichtempfindlich,  anämisch (blutarm), Lippen und Gaumen schrumpfen, so dass die Zähne hervortreten. Sie haben oft blutiger Zahnbelag entsteht.  Licht kann Finger und Nase verkrüppeln. Porphyrine sind biochemische Grundprodukte des Häm-Blutfarbstoffs. Weil Häm auch in Muskel und Nerven vorkommen, wirkt sich die Krankheit auch auf deren Funktion aus. Zu ähnlichen Symptomen kam es auch bei der damals nicht seltenen Bleivergiftung: Blasse haut, da sich die Blutgefäße zusammenziehen, gestörte Blutbildung, Blutarmut,  Schlaflosigkeit, Aggressivität und Apathie.

Der Werwolf-Mythos geht bis in auf den antiken König Lycaon zurück. Als Erklärungsansätze wurden Porphyrie und eine erblich bedingte Ganzkörperbehaarung herangezogen. Am wahrscheinlichsten waren sogenannte Werwölfe einfach Opfer von Tollwut.

Der Hexenglaube wurde buchstäblich durch sog. Flugsalben beflügelt. Mit Bilsenkraut, Fliegenpilz und Mutterkorn konnte man Halluzinationen hervorrufen. Die Inhaltsstoffe – sekundäre Pflanzenstoffe – wurden medizinisch von Heilerinnen eingesetzt. Wenn das schief ging, konnte sie sich schnell eine Hexenklage einhandeln. Und dann waren diese Stoffe oft noch im Bier, um dem ein wenig Pepp zu verleihen. Zu den Alkaloiden gehören Hyoscyamin, Scopolamin und Atropin (Bilsenkraut, Alraune), Muscimol  (Fliegenpilz)  und Ergotamin, Ergometrin und α-Ergokryptin (Mutterkorn).

Aus dem Mutterkorn-Pilz kann Lysergsäure gewonnen werden, aus der das Psychedelikum LSD hergestellt werden kann.

Die Entstehung von Zombies wurde ursprünglich durch die Wirkung von Giften des Kugelfischs, von Kröten oder Fröschen erklärt,  doch wird das immer noch kontrovers diskutiert. Bei den wenigen wissenschaftlich untersuchten Zombies ließ sich meistens eine psychische Erkrankung oder ähnliches feststellen.

Woher kommt eigentlich die Wahrnehmung von Gespenstern? Das können Wahrnehmungsstörungen sein. Mit einer Roboterhand kann man Gespenster-Empfindungen im Labor erzeugen.  Die University von Coventry wurde von einem Ventilator bespukt. Auch starke Temperatuschwankungen können gespenstisch sein,  denn unter Umständen fühlen sie sich an wie eine Berührung. Dann können noch Magnetfelder unsere Nervenweiterleitung stören. Wirklich gruselig ist auch die sog. Schlafparalyse. Hört euch dazu auch diese Folge von Hoaxilla an.

Manche Chemikalien können dazu führen, dass sich während der Entwicklung des Fetus im Mutterleib die beiden Körperhälften im Kopf nicht richtig trennen. Es entstehen keine zwei Gehirnhälften und nur ein Auge. So könnte der Zyklopen-Mythos entstanden sein. Die Pflanze Veratrum californicum (Kalifornischer Germer) produziert z.B. solche Substanzen und wird gern von Schafen gefressen.

Bio-Frage: Wachsen Fingernägel und Haare weiter nachdem man gestorben ist.

ZK018 – Antibiotika

Array
avatar
Anna Müllner
avatar
@moepern

Was sind Antibiotika? Der Name bedeutet eigentlich „gegen Leben“ – aber sie haben schone viele Leben gerettet. Dank Antibioika sterben wir nicht mehr so oft an Infektionen und werden deutlich älter.

Wie wirken Antibiotika eigentlich? Wir erklären euch, wie sich die verschiedenen Arten der Antibiotika unterscheiden. Entgegen der Meinung mancher helfen Antibiotika nicht bei einer Erkältung, dafür verlor durch Penicillin aber der Spruch „A night on venus, a lifetime on mercury“ seine Bedeutung.  Nach der Entdeckung dauerte es aber noch sehr lange, bis man es industriell herstellen konnte. Und der Segen des Penicillins war nicht von Dauer. Wir brauchen außerdem unterschiedliche Antibiotika, weil es unterschiedliche Bakterien gibt. Bakterien mit einer Zellwand (Gram-Positiv) kann man zum Beispiel mit Streptomycin klein kriegen.

Antibiotika haben immer auch Nebenwirkungen. Vor allem unterscheiden sie nicht unbedingt zwischen harmlosen Bakterien und den Bösewichten die uns krank machen. Ohne die harmlosen, teilweise auch hilfreichen Bakterien, können zum Beispiel Pilze wachsen. 

In der Bio-Frage sprechen wir über ein geheimes Medikament, das alle Krankheiten heilt.