ZK021 Live auf dem #36c3

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Anna Müllner
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@moepern

Auf dem #36c3 saßen Anna und Claudia live auf der Bühne. Leider gibt es kein Video, denn die Voc-Katze wurde eventuell von unserer Gehirnzelle beroht.
Wie dem auch sei: Wir stellen uns euren Fragen: Können Männer eigentlich Kinder kriegen? Kann man geheime Botschaften in der DNA verstecken? Werden Antibiotika-Resistenzen schreckliche Superkeime erschaffen und das Leben auf der Erde ausrotten und können gigantische Phagen from outer space uns retten?
Weitere Themen waren die CRISPR/Cas9-Therapien und die erweiterte DNA-Analyse in der Strafverfolgung. Ersteres finden wir gut, letzteres kann sehr leicht missbräuchlich verwendet werden.
Unsere bezaubernde Heroldin war übrigens Katharina

Außerdem haben Claudia und ich noch bei Was’n Krach über unsere Erfahrung mit der Akustik von Schwermetall gepodcastet.
Und ich war beim Wirkstoffradio zu Gast!

Weihnachtslieder im Hause Moepern: Wir werden alle sterben. Zum Umgang damit Endlich Podcast.

Fragen zu Life Science, Biologie, Zellen und dem ganzen Rest können jederzeit an mail [ä] zellmedien.de gestellt werden. 

ZK020 – Grusel-Biologie

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Anna Müllner
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@moepern

Menschen mit Porphyrie wurden eventuell im Mittelalter als Vampire identifiziert. Sie sind lichtempfindlich,  anämisch (blutarm), Lippen und Gaumen schrumpfen, so dass die Zähne hervortreten. Sie haben oft blutiger Zahnbelag entsteht.  Licht kann Finger und Nase verkrüppeln. Porphyrine sind biochemische Grundprodukte des Häm-Blutfarbstoffs. Weil Häm auch in Muskel und Nerven vorkommen, wirkt sich die Krankheit auch auf deren Funktion aus. Zu ähnlichen Symptomen kam es auch bei der damals nicht seltenen Bleivergiftung: Blasse haut, da sich die Blutgefäße zusammenziehen, gestörte Blutbildung, Blutarmut,  Schlaflosigkeit, Aggressivität und Apathie.

Der Werwolf-Mythos geht bis in auf den antiken König Lycaon zurück. Als Erklärungsansätze wurden Porphyrie und eine erblich bedingte Ganzkörperbehaarung herangezogen. Am wahrscheinlichsten waren sogenannte Werwölfe einfach Opfer von Tollwut.

Der Hexenglaube wurde buchstäblich durch sog. Flugsalben beflügelt. Mit Bilsenkraut, Fliegenpilz und Mutterkorn konnte man Halluzinationen hervorrufen. Die Inhaltsstoffe – sekundäre Pflanzenstoffe – wurden medizinisch von Heilerinnen eingesetzt. Wenn das schief ging, konnte sie sich schnell eine Hexenklage einhandeln. Und dann waren diese Stoffe oft noch im Bier, um dem ein wenig Pepp zu verleihen. Zu den Alkaloiden gehören Hyoscyamin, Scopolamin und Atropin (Bilsenkraut, Alraune), Muscimol  (Fliegenpilz)  und Ergotamin, Ergometrin und α-Ergokryptin (Mutterkorn).

Aus dem Mutterkorn-Pilz kann Lysergsäure gewonnen werden, aus der das Psychedelikum LSD hergestellt werden kann.

Die Entstehung von Zombies wurde ursprünglich durch die Wirkung von Giften des Kugelfischs, von Kröten oder Fröschen erklärt,  doch wird das immer noch kontrovers diskutiert. Bei den wenigen wissenschaftlich untersuchten Zombies ließ sich meistens eine psychische Erkrankung oder ähnliches feststellen.

Woher kommt eigentlich die Wahrnehmung von Gespenstern? Das können Wahrnehmungsstörungen sein. Mit einer Roboterhand kann man Gespenster-Empfindungen im Labor erzeugen.  Die University von Coventry wurde von einem Ventilator bespukt. Auch starke Temperatuschwankungen können gespenstisch sein,  denn unter Umständen fühlen sie sich an wie eine Berührung. Dann können noch Magnetfelder unsere Nervenweiterleitung stören. Wirklich gruselig ist auch die sog. Schlafparalyse. Hört euch dazu auch diese Folge von Hoaxilla an.

Manche Chemikalien können dazu führen, dass sich während der Entwicklung des Fetus im Mutterleib die beiden Körperhälften im Kopf nicht richtig trennen. Es entstehen keine zwei Gehirnhälften und nur ein Auge. So könnte der Zyklopen-Mythos entstanden sein. Die Pflanze Veratrum californicum (Kalifornischer Germer) produziert z.B. solche Substanzen und wird gern von Schafen gefressen.

Bio-Frage: Wachsen Fingernägel und Haare weiter nachdem man gestorben ist.

ZK019 Antibiotika-Resistenzen

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@moepern
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Anna Müllner

Nach dem Antibiotikum kam die Resistenz. Heute sprechen Claudia und ich darüber, wie es überhaupt zu Antibiotika-Resistenzen kommt, was das genau bedeutet und über oh, ein Eichhörnchen!  Aber was können wir gegen Resistenzen denn machen? Manche Medikamente können die Resistenzen eines Bakterium wieder zunichte machen (hier hämisches Lachen einfügen). Außerdem ließen sich vielleicht natürliche Feinde des Bakteriums nutzen, um ihnen im Falle des Falles den Garaus zu machen. Phagen! Und natürlich Eichhörnchen.

Ein großes Problem für Antibiotika ist – neben der Anwendung am Menschen – der Einsatz am Tier. Früher setzte man Antibiotika als Wachstumsförderer ein. Das ist seit 2006 verboten. Aber natürlich bedürfen auch Tiere manchmal einer Behandlung – wenn sie krank sind. Dann müssen alle Tiere im Stall mitbehandelt werden. In Ställen gelten bereits sehr strenge Vorschriften zur Prävention.  Problematisch wird es erst dann, wenn diese nicht eingehalten werden. Um den Antibiotikaverbrauch in der Tierhaltung zu verringern kann jeder etwas beitragen. Zum Beispiel, weniger Fleisch. und Tierprodukte essen. Und natürlich – oh, ein Eichhörnchen!

An der bakteriellen Front schlägt das Imperium jedoch zurück. Mit sogenannten „Sex-Pili“ können Bakterien genetische Informationen tauschen. Darin sind auch Resistenz-Gene enthalten. Also, liebe Leute und Eichhörnchen! Schützt euch beim Sex!

In der Bio-Frage geht es heute um Alkohol und Antibiotika. Darf man wirklich nichts trinken wenn man ein Antibiotikum nimmt?

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